Naturschutzinsel Vilm
Zauberhafte Insel im Bodden
Die Insel Vilm liegt im zum Greifswalder Bodden zählenden Rügischen Bodden. Sie liegt etwa drei Kilometer südöstlich vor Lauterbach, einem Ortsteil der früheren Residenzstadt Putbus. Ihre Natur ist geprägt von einer großen Artenvielfalt. Hier kommen nahezu alle Küstenformen der südlichen Ostsee vor.
Die Insel, deren Name sich von der slawischen Bezeichnung für Ulme ableitet, entstand aus eiszeitlichen Moränen und soll schon in der Steinzeit besiedelt gewesen sein. Sie ist in drei Teile gegliedert: Den Großen Vilm im Norden mit den Resten eines jungsteinzeitlichen Hünengrabes, den schmalen Mittelvilm und den Kleinen Vilm im Süden.
Seit Mitte des 13. Jahrhunderts war Vilm im Besitz der Herren von Putbus. Eine Kapelle bestand auf dem Eiland bereits 1336, die mit der Einführung der Reformation ihre Bedeutung verlor und im 18. Jahrhundert abgerissen wurde. Die Insel wurde vor allem als Sommerweide und zur Holzgewinnung genutzt.
Mit der Einrichtung des Badehauses Goor wurde Vilm auch als Ausflugsziel beliebt. Die Überfahrt erfolgte mit kleinen Segel- oder Ruderbooten, später auch mit Motorbooten. Ab Ende der 1920er Jahre bestand eine Schiffsverbindung von und nach Greifswald. Vor allem für Maler war die Insel Inspiration für faszinierende Gemälde. Hier malten unter anderem Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus.
Mitte der 1930er Jahre wurde Vilm unter Naturschutz gestellt. Auf der Insel wachsen über 300 Farn- und Blütenpflanzen sowie ein prächtiger Buchen- und Eichenbestand. Darüber hinaus besitzt die Insel eine artenreiche Fauna und ist Rast- und Brutplatz für viele Vögel. Selbst der Seeadler ist hier wieder heimisch.
1945 wurde das Haus Putbus enteignet, sodass Vilm von der Stadt Putbus verwaltet wurde und ein Anstieg des Besucherverkehrs erfolgte. Ab 1959 aber wurde die Insel für die öffentliche Nutzung gesperrt und war fortan Urlaubsinsel für den Ministerrat der DDR. Nach der politischen Wende ist die Insel wieder eingeschränkt öffentlich zugänglich. Es finden täglich zwei Führungen mit je maximal 30 Teilnehmern statt. In der Naturschutzakademie für das Südbaltikum als Außenstelle des Bundesamtes für Naturschutz finden Tagungen und Seminare auf der Insel statt, die seit 1990 zum Biosphärenreservat Südost-Rügen gehört.